Die Tauschbox in Bocholt hat sich seit ihrer Vorstellung im September 2024 bereits zu einem lebendigen Treffpunkt im Quartier entwickelt. Schon am Eröffnungstag kamen bei strahlendem Sonnenschein rund 100 Menschen jeden Alters im Friedhofsviertel zusammen, um das neue, von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenbüros (BaS) initiierte Angebot gebührend zu feiern. Bei Kaffee, Kuchen und Kinderschminken wurden sofort erste Kontakte geknüpft, Alltagsgegenstände gespendet und Spielsachen getauscht.
Die Tauschbox, die eigentlich ein feststehendes Gartenhäuschen ist, befindet sich in fußläufiger Nähe eines Quartierstreffs, den der Verein Leben im Alter, Projektpartner der BaS, betreibt. Doch das Tauschen von Kinderspielsachen, Haushaltsgeräten oder Pflanzensamen soll nur der Aufhänger sein für die Anregung neuer Begegnungen in der Nachbarschaft. Die Angebote rund um die Tauschbox sind so gestaltet, dass sie den Austausch und das Miteinander im Stadtteil ankurbeln sollen. Ob bei einer Osteraktion, dem Bau von Hochbeeten oder einer gemeinsamen Kräuterwanderung – die niedrigschwelligen Aktionen laden Menschen dazu ein, ins Gespräch zu kommen und sich kennenzulernen.
Die Veranstaltungen sind offen für alle zugänglich, sodass man auch spontan und ohne Anmeldung dazustoßen kann. Die bisher sechs Veranstaltungen waren dabei immer gut besucht, von Personen aller Altersgruppen und Herkünfte aus dem Viertel. Hier werden Brücken zwischen Generationen und Kulturen geschlagen, während gemeinsam gewerkelt, gekocht oder gefeiert wird. Die Endprodukte der verschiedenen Workshops dürfen im Anschluss natürlich mit nach Hause genommen werden.
Darin sieht Caroline Kuhl von der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros auch die Chance für »mehr Zusammenhalt, Verständnis und Austausch im Quartier Friedhofsviertel« und hofft, »dass viele Bewohnerinnen und Bewohner sich für unsere geplanten Aktionen begeistern können und dadurch ein toller Austausch entstehen wird.«
Von großer Bedeutung für das Gelingen des Vorhabens ist auch die Einbindung von sogenannten Kümmerer/innen, die als Ansprechpersonen und Initiator/innen ehrenamtlich im Quartier aktiv sind. In mehreren Schulungen haben sich die Freiwilligen mit Themen wie Nachbarschaftshilfe und Kommunikation auseinandergesetzt und bringen dieses Wissen nun ein. Bereits 7 Personen aus der Nachbarschaft haben sich gemeldet, um sich zur Kümmer/in qualifizieren zu lassen. Gleichzeitig wird die Tauschbox durch das Projektteam weiter ausgestaltet. So entsteht Schritt für Schritt ein Ort, der nicht nur praktisch, sondern auch einladend ist und sich im Stadtteil als neuer Treffpunkt etabliert.
Weitere Informationen unter www.generationen-kulturen-vielfalt.de/tauschbox